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Bringt euren Töchtern den Islam und nicht das Kopftuch mit 13 näher

Es ist Abend, ich stehe gerade am Bahnhof und warte auf die S-Bahn, als meine Augen ein kleines Mädchen erblicken. Ich schätze sie auf 12-13. Mutter und Vater stehen daneben. Ihre kleine Schwester, ca acht, trägt kein Kopftuch, sie aber schon.

Ich gehe immer näher ran und beobachte das Mädchen. Ich betrachte sie von oben nach unten. Sie trägt hohe Stiefeletten, eine enge Jeans und eine kurze langärmlige Bluse. Auf den Haaren das „Kopftuch“.  Ein seidiges lila Tuch, welches sie mühevoll gewickelt hatte. So erscheint es mir jedenfalls. Ihr Hals ist sichtbar und streckt sie sich ein kleines bisschen, so sieht man ihren Bauchnabel ebenfalls. Mich hat das Ganze ein wenig an ein kleines Mädchen aus dem zwölften Bezirk erinnert. Damals trug sie das Kopftuch ebenfalls in jüngeren Jahren, genau so sinnlos und unbedacht. Sie erinnerte mich, an mein früheres Ich. Ich fing an zurück zu denken, an den Tagen, wo ich selber das Kopftuch trug. Ich hatte keinerlei Ahnung wofür das steht. Und das kleine Mädchen vom Bahnhof anscheinend auch nicht. Sonst würde sie es auf die Weise nicht tragen. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass 13-jährige Mädchen doch noch keine Ahnung von Religion haben.

 Sie verstehen weder sich selbst noch die Welt
Wie sollen sie denn ein Kopftuch und seine Funktionen verstehen? Das sind Kinder, ihre größte Sorge ist eine schlechte Note in Mathe.  Ich selbst spreche aus eigener Erfahrung und kann sagen, dass ich mit vierzehn das Kopftuch aus Lust und Laune getragen habe. Das Einzige, was ich darüber wusste, war, dass es irgendwo im Islam erwähnt wird und dass ich damit erwachsen aussehe. Also gefiel mir die Sache, wer will mit 13 denn nicht älter aussehen? Und genau das schwebt in den Köpfen dieser kleinen Mädchen. Nicht mehr und nicht weniger. Klar sollen sie alleine entscheiden, wann sie es tragen möchten oder ob sie es überhaupt tragen. Aber mit 13 kann doch niemand Entscheidungen selbst fällen. Sie haben ja keine Ahnung, was für eine Verantwortung das ist. Wofür das Stück Stoff steht oder warum sie es tragen. Das ist dasselbe wie bei den 13-jährigen Mädchen, die sich heute anziehen wie 18. Nur mit dem Unterschied, dass hier die Religion auf dem Spiel steht. Es ist der Spaß und ein Adrenalinkick Neues auszuprobieren. Aber eben nur probieren. Bis sie einmal verstehen, was es heißt, sich im Sommer ein Tuch auf den Kopf zu legen. Denn spätestens hier hört der Spaß auf und man kann es nur dann wirklich durchziehen, wenn man auch weiß warum.

Zwingen bringt nichts
Ganz zu schweigen von den Eltern, die ihren Töchtern das Kopftuch tatsächlich erzwingen. Manche Eltern freuen sich, wenn sich ihr kleines Kind so früh schon für das Kopftuch entscheidet, sie erlauben es und meinen es dabei überhaupt nicht böse. Aber Zwingen ist eine ganz andere Sache. Im Koran steht, dass das Dienen des Herren ohne Wissen, eine Sünde sei. Was so viel bedeutet, dass man nichts machen soll, ohne zu verstehen, warum man das macht. Also ist Zwingen da nicht wirklich die ideale Lösung. Denn erstens ist das im Islam nicht erlaubt und zweitens bringt es genau null, denn das Mädchen wird es sowieso mit dem falschen Gedanken tragen. Also haben weder Religion noch sie etwas von der Sache.

Deshalb bitte, bitte liebe Eltern bringt euren Töchtern den Islam und nicht das Kopftuch mit 13 näher. Sie sollen verstehen, was sie machen und alt genug sein, wenn sie das Kopftuch tragen. Sie sollen es aus Liebe zu Gott machen und nicht etwa aus Liebe zu euch, zur Mode oder zur Gesellschaft.

6 thoughts on “Bringt euren Töchtern den Islam und nicht das Kopftuch mit 13 näher”

  1. Maria Jedliczka

    Hallo Mona,
    Ich finde ein freiwilliges Tragen des Kopftuches aus Liebe zu Gott wunderschön. Nonnen tragen ihren Schleier auch aus diesem Grund: sie symbolisieren, dass sie Gott alleine gehören. Zwang ist in keinem Bereich des Lebens und und keinem Alter eine Alternative zu irgendwas. Ich wollte nachfragen, warum eine 12-jährige das Kopftuch aus modischen/rebellischen/anderen Gründen nicht tragen soll? Wenn sie das bei ihrer Großmutter/Mutter so erlebt hat und eine Phase hat, wo sie es freiwillig nachahmen möchte ist genauso wenig dagegen zu sagen, wie wenn eine Frau sich erst später oder gar nicht für ein Kopftuch entscheidet. Genau unter Betonung der Freiheit finde ich das Tragen aus diversen individuellen Gründen immer ok. Oder nicht? Das Tuch selbst ist nichts Heiliges. Jede Person entscheidet selbst, warum er/sie was trägt und sollte sich nicht dafür rechtfertigen müssen. Was sagst du dazu?

    1. Hallo Maria,
      vielen lieben Dank für deine Meinung, die ich sehr respektiere. Ich denke aber ein Kopftuch ist eine große Verntwortung, die man nur ab einem Gewissen Alter jemanden zutrauen könnte. Das Kopftuch selbst ist nichts Heiligen? Jaein. Denn in einer gewissen Hinsicht symboliesiert das Kopftuch etwas ganz Bestimmtes, das müssen die Trägerinnnen des Kopftuches meiner Meinung nach verstehen, sie müssen auf die Frage: warum trägst du das Kopftuch? antworten können. Und das können sie nur, wenn sie es auch tatsächlich verstehen. Gewisse Dinge, die man Kindern nicht erlaubt, sind keine Freiheitseinschränkung. Denn es sind immer hin Kinder, die meistens noch nicht ganz wissen, was gut und was schlecht für sie ist. Sie müssen Dinge verstehen, um mit ihnen umzugehen. Dennoch finde ich deine Meinung sehr respektabel, ich hoffe, dass ich dir meine Ansicht näher bringen konnte.

  2. Maria Jedliczka

    Liebe Mona,
    ich gebe dir Recht damit, dass man Kindern nicht alles erlauben darf. Aber das Tragen eines Tuches weil es a) einem gefällt und die Mama es auch so macht oder b) eine Person symbolisieren möchte, dass sie Gott liebt, sind beide legitime Gründe. Ich finde auch in Punkt a) nichts Verwerfliches. Den Hintergrund des Tragens entscheidet meiner Meinung nach die Trägerin/der Träger und nicht eine Religion, eine Weltanschauung oder eine andere Person. Zudem denke ich, dass Kinder mit 13 schon sehr intelligent sind und vieles selbst entscheiden können/sollen dürfen. Ich muss dir widersprechen, wenn du sagst, dass 13-jährige Kinder die Welt nicht verstehen: sowohl meinen eigenen Kinder, die jünger sind, als auch meine Schülerinnen und Schüler mit 13/14 sind sehr nachdenklich, kritisch, sensibel und verstehen mehr als wir Erwachsenen glauben. Wegen eines Tuches an sich finde ich nicht, dass irgendeine Religion auf dem Spiel steht. Ich hoffe, dass ich deine Gefühle nicht verletze und finde solche Diskussionen sehr spannend und wichtig 🙂 ! Freue mich auf Antwort, glg Maria

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