Es gibt ihn in den unterschiedlichsten Variationen, wird von Situation zu Situation verschieden eingesetzt, ist aus dem Alltag nicht wegzudenken und wird von jedem verwendet – der Gruß. Zu grüßen und begrüßt zu werden ist so etwas wie eine Selbstverständlichkeit in jeder Sprache, Kultur und Religion. Er reicht von einem einfachen Hallo, Hey, Ćao, Salut über ein freundliches Guten Tag, Good day, Bon jour, Dobar dan bis hin zu seiner Nicht-Verwendung oder Verweigerung.
Wer nicht grüßt, ist nicht gesellschaftsfähig, denn der Gruß ist eine wichtige soziale Komponente in der zwischenmenschlichen Kommunikation und somit in der Begegnung zweier oder mehrerer Menschen unverzichtbar. Der Gruß ist als erster Schritt einer kommunikativen Begegnung zu verstehen. Dabei variiert er je nach Situationskontext und Kommunikationspartner, die von kulturellen, sozialen und persönlichen Normen bestimmt sind.
Wie wird denn richtig gegrüßt? Über die Art der Begrüßung, bestimmt der Grüßende. Dabei spielt der emotionale Bezug zum Begrüßenden eine wichtige Rolle. Den Nachbarn, den man zweimal im Stiegenhaus begegnet ist und eine gemeinsame Schweigeminute im Lift abgelegt hat, wird man mit einem eher benommenem Guten Morgen begrüßen, die Lehrerin als Autoritätsperson mit einem freundlich eingeübten Guten Morgen, während die beste Freundin, die schon fast ein Familienmitglied ist, mit einem lieben Hallo. Zusätzlich kann ein Gruß durch Mimik und Gestik, also nonverbal unterstützt werden. Meistens sind diese Komponenten ausschlaggebend für die Art und Weise, wie der Gruß vom Begrüßenden aufgenommen und interpretiert wird.
Hierzulande ist das Grüß Gott weit verbreitet und gilt neben dem neutralen Guten Tag als am meisten verwendete Grußformel, wobei es als Verkürzung des Grüß[e] dich Gott zu verstehen ist. Dieser Gruß ist deshalb so besonders, weil es eine religiöse Begrüßung ist, deshalb auch insbesondere in katholisch geprägten Ländern Gültigkeit besitzt. Also variiert Gruß auch auf religiöser Ebene.
Assalam alaikum – der islamische Gruß
“Was sagt ihr da, wenn ihr untereinander seid?”
Im Islam hat der Gruß eine sehr wichtige Bedeutung, weil er auf die gute Charaktereigenschaft von Muslimen und Musliminnen hinweist, seine Mitmenschen mit friedlichen Worten zu begrüßen und begegnen. Der islamische Friedensgruß lautet in seiner Vollständigkeit: “As-salamu alaikum wa rahmatullahi wa barakatuhu” , gleichbedeutend mit “Der Friede sei mit Euch und Allahs Barmherzigkeit und Seine Gnade.”
Oft wird die kürzere Version bevorzugt: “As-salam alaikum”, also “Der Friede sei mit euch”. Darauf wird mit “Wa alaikum asalam” erwidert, was bedeutet “Und der Friede sei mit euch”.
Obwohl der islamische Gruß arabisch ist, wird er von Muslimen und Musliminnen weltweit ausgesprochen und verstanden. Damit wird auf ihre Verbundenheit und den Respekt seinem Gegenüber hingewiesen. Im Qur’an wird der Friedensgruß mehrmals erwähnt und auf seine Bedeutung hingewiesen:
“Und wenn ihr mit einem Gruß gegrüßt werdet, so grüßt mit einem schöneren wieder oder erwidert ihn. Wahrlich, Gott legt Rechenschaft über alle Dinge ab.“ (Quran 4:86)
“Und diejenigen, die da glauben und gute Werke tun, werden in Gärten eingeführt werden, durch die Bäche fließen, um mit der Erlaubnis ihres Herrn ewig darin zu wohnen. Ihr Gruß dort wird lauten: “Friede!” (Quran 14:23)
Und wie grüße ich jetzt? Ob mit “As-salamu alaikum” oder “Grüß Gott” begrüßt wird, ist Geschmackssache. Natürlich ist der islamische Gruß für Muslime und Musliminnen eine Pflicht. Allerdings sollte das Gegenüber diesen Gruß auch verstehen können. Demnach wäre es sinnlos jemanden mit As-salam alaikum zu begrüßen, ohne, dass dieser/diese es versteht. Hier gilt es je nach Situationskontext und Kommunikationspartner zu grüßen. In diesem Sinne, Grüß Gott!
Und wie ist es umgekehrt? Ich grüße als katholisch erzogener Österreicher meist die Leute mit “Grüß Gott”, ohne weiter darüber nachzudenken. Meist wird dieser Gruß auch von Muslimen mit einem freundlichen “Grüß Gott” erwidert. Kann ich umgekehrt auch Muslime mit “As-salamu alaikum” begrüßen?
Absolut!Im Nahen Osten ist das unter ChristInnen und MuslimInnen Gang und Gebe
Ich bin gerade zufaellig auf Ihrer Page gelandet (war eigentlich auf der
Suche nach einer anderen Seite). Ich moechte diese websiete nicht verlassen, ohne Ihnen ein Lob
zu dieser klar strukturierten und schick designten Seite zu hinterlassen!