11. Juli 1995 – Dieser Tag sollte der muslimischen Bevölkerung Bosnien Herzegowinas für ewig in Erinnerung bleiben. Heute, 20 Jahre nach dem Völkermord in Srebrenica schaut die gesamte Welt zurück. Auf ein Massaker, das über 8000 Menschenleben forderte. Bis heute sind die Überreste etlicher Kriegsopfer nicht gefunden worden. Alleine dieses Jahr sind 137 Leichen gefunden und begraben worden. 20 Jahre lang haben Mütter um ihre Söhne, Schwestern um ihre Brüder, Ehefrauen um ihre Ehemänner getrauert. 20 Jahre lang haben sie auf Gewissheit gewartet. 20 Jahre lang haben Angehörige nach Gerechtigkeit geschrien.
11.Juli 2015 – Ein Gedenktag, der Trauer und Ungerechtigkeit symbolisierte. An diesem Tag waren wir alle Srebrenica. Mit dem “Marsch für Srebrenica” wurde den Opfern des Genozids gedacht und den 137 gefundenen Leichen die letzte Ehre erwiesen. Er sollte aber auch ein klares Zeichen setzen: Der Genozid in Srebrenica muss als solcher anerkennt werden und darf sich nie mehr wiederholen.
Für die Angehörigen der Opfer und jene Hinterbliebene aus Srebrenica kommt selbst das solidarischste Zeichen 20 Jahre zu spät. Srebrenica stand damals unter dem Schutz der UN-Truppen. Heute steht es für den größten Schmerz und das größte politische Versagen, das Europa nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte.
20 Jahre danach setzt die Welt ein Zeichen gegen Diskriminierung, Hass und Rassismus. In vielen Städten dieser Welt sind Menschen in Gedenken an die Opfer marschiert, um sich jenen entgegen zu stellen, die den Völkermord bis heute leugnen. Auch Österreich hat ein Zeichen gesetzt und darauf sind wir stolz.
11.07.1995 – Don’t Forget Srebrenica