Ich bin gebürtige Ägypterin und lebe jetzt seit knapp acht Jahren in Österreich. Das Land ist quasi meine zweite Heimat geworden. Ich bin gerne hier und oft denke ich zurück, an mein Ursprungsland. Und daran, was für gute und schlechte Dinge es dort gibt. Aber dabei bleibt es nicht.
Ich schreibe darüber und lasse die Öffentlichkeit daran Teil haben. Meine Ziele sind nicht etwa, mein Land schlecht darzustellen. Ich möchte einfach nur die Wahrheit sagen, ohne angegriffen zu werden. Was mir leider nicht immer gelingt.
Bleib doch loyal!
Es ist schwer, als Redakteurin seinem Land immer beizustehen. Manchmal gibt es Dinge, die gehören einfach an die Öffentlichkeit. Ganz egal, wie welche Leute darüber denken würden. Es ist Tatsache und gehört laut gesagt. Was das mit Loyalität zu tun hat? Wenig. Denn ich bin sehr wohl loyal gegenüber meinem Heimatland. Aber wenn ich sehe, dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Armut lebt, dann schreibe ich darüber. Und erwähne sehr wohl, dass das in Ägypten ist. Denn stolz bin ich nicht drauf.
Du bist eine Schande für die Ägypter
Vielen, die sich öffentlich äußern, ergeht es so. Sie werden dauernd von ihren Landesleuten angepöbelt, von wegen, sie hätten keinen Stolz und würden ihr eigenes Land in den Dreck ziehen. Ich sag aber: Das ist falscher Stolz. Denn genau weil ich so stolz auf mein Land bin, möchte ich, dass es besser wird. Ich möchte darüber diskutieren, was alles noch falsch gemacht wird und was besser gemacht werden soll. Ich möchte mit lauter Stimme etwas ändern. Und deshalb äußere ich mich.
Wir sollten uns nicht scheren
Angst davor zu haben, etwas Schlechtes über die eigene Heimat zu sagen, sollte kein Thema sein. Wenn es Probleme gibt, dann gehören sie ausdiskutiert. Ganz egal, wo du lebst. Deine Loyalität ist nicht weg, nur weil du darüber schreibst, dass Kinder in deiner Heimat immer noch geschlagen werden. Falsch ist es, leise vor sich hin zu murmeln, wie schlecht das ist. Und dann nichts zu unternehmen. Dein Land steht deshalb nicht schlecht da, denn auch hier in Österreich gibt es viele Probleme. Die ebenfalls diskutiert werden müssen. Kein Land ist besser als das andere, es gibt überall Gutes und Schlechtes. Schreib darüber aber lass andere nicht den Kugelschreiber für dich halten.
Ich verstehe nicht, was das Problem ist? Armut in Ägypten? Oder Kinder werden dort geschlagen? Warum schreiben Sie auch nicht darüber, dass die Christen verfolgt werden? Frauen belästigt und vergewaltigt werden? Die Frauen zum Kopftuch gezwungen werden? Ich glaube auch nicht, dass eine Frau, die ein Dogma als Religion auf dem Kopft trägt, in Freiheit denken kann. Weil man nämlich ohne den Verstand sich einem Dogma ausliefert…. Das ist ein Problem.
1.@helena:Aus ihrer sicht vielleicht…präskriptiv anderen meinungen aufzuzwingen (in diesem fall etwa. WAS sie als problematisch erachten bzw. wie sie das kopftuch interpretieren und besetzen) erachte ich ebenso problematisch,wie die punkte die sie eben selbst genannt haben.
2.@autorin:thema ist wichtig,warum bleibst du aber nur auf d metaebene?konkreteres wäre interessant gewesen;