CEAI

In Gedenken an die Opfer von Beirut und Paris

“Richtet die Blicke nach vorn, zu Ehren der Opfer eine Reform”

Das CEAI-TEAM gedenkt – angesichts der tragischen Anschläge letzten Donnerstag in Beirut und letzten Freitag in Paris – den vielen unschuldigen Menschen, die zur falschen Zeit am falschen Ort auf sinnlose Weise ihr Leben lassen mussten. Möge Gott all diese Menschen selig haben und den Tätern die gerechte Strafe zuteil werden lassen.

Wie reagiert nun Europa auf die Anschläge und was sollte in Europa passieren, damit islamistischer Terrorismus keine Chance hat? Es ist zwar müßig zu analysieren, welchen paradoxen Überzeugungen radikale Fundamentalisten aufgrund der Beeinflussung gewaltbereiter Theologien folgen. Es kann jedoch nicht geleugnet werden, dass diese Menschen verwirrt und vom rechten Pfad Gottes abgekommen sind. Sie sind eine Gefahr für die Koexistenz und die staatliche Ordnung, weshalb die europäischen Staaten die Sicherheitsvorkehrungen allumfassend verschärfen. Daneben wird eine grundlegende Auseinandersetzung und Ursachenforschung angebracht sein, denn insbesondere Ausgrenzung, Diskriminierung und Hetze drängen vor allem Migranten an den Rand einer Gesellschaft. Aber ob Integration eine Bringschuld, eine Holschuld oder etwas von beidem ist, ist die eine Sache. Zu hinterfragen, wie Muslime ihrer eigene Religion wahrnehmen und welche Werte vertreten werden, ist die andere Sache, der sich das Projekt “Citizenship Education and Islam (CEAI) angenommen hat.

In einem auf Vernunft ausgerichteten Qur’anverständnis besteht die Aufgabe des CEAI-Teams darin , islamische Lebensweisen, Traditionen, Meinungen, Konfliktpotentiale, Ängste und Aggressionen der MuslimInnen innerhalb der Gesellschaft zu berücksichtigen, die religiösen Werte und Grundprinzipien mit den demokratischen Grundpfeilern in Einklang zu bringen sowie die realen Phänomene, die im Namen Gottes begangen werden, zu hinterfragen und auszuarbeiten, um ein teils vorhandenes Qur’anverständnis aus dem Mittelalter zurückzudrängen. Dabei ergeben sich eine Menge Fragen, wie etwa:
Darf man seine Frau schlagen? Ist der Islam anderen Religionen überlegen? Inwiefern spielt Gewaltanwendung und die politische Aktivität im Islam eine Rolle? Wozu die Teilung der Welt in Gläubige und Ungläubige? Soll es einen Islamischen Staat geben? uvm.

Das sind zwar unangenehme aber vor allem im Rahmen der Terrorattentate enorm wichtige Fragen innerhalb der islamischen Gemeinschaft, um einen innerislamischen Reformprozess zu starten. Wenn beispielsweise der Islamische Staat die Macht hat, die Religion zur Ausübung politischer Gewalt zu missbrauchen, ist es die Aufgabe der Muslime zu erkennen, dass bestimmte Theologien mit der Religion nicht immer Hand in Hand gehen. Gerade im Bereich politischer Ideologien ist dieser Widerspruch besonders groß, denn weder kann aus dem Qur’an eine konkrete politische Theorie abgeleitet werden, noch kann die politische Aktivität des Propheten zur Rechtfertigung religiöser Handlungen dienen. Deshalb ist die Religion als ewig beständiges, individuell-spirituelles Glaubensgerüst jedenfalls von jenen Theologien zu trennen, die politische Gewalt zur Erreichung der Ziele legitimieren. Die Politik nämlich macht sich die menschlichen Schwächen zu nütze, die Religion versucht sie hingegen zu stärken. Die Frage lautet demnach, wie das religiöse Wertesystem überhaupt aussieht und wie man es erreicht. In Europa muss sich ein reformierter Islam durchsetzen, der sich im Sinne der Spiritualität über Werte und Prinzipien definiert. Mit Gewaltverzicht, Menschlichkeit und Demut zu Gottes Licht!

Wer seine Religion ernst nimmt, beschäftigt sich mit den Tugenden!
Michael Ameen Kramer

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