CEAI

Gleichberechtigung und Islam

Frauenrechte und die Stellung der Frau

Auf dieser Seite finden Sie das Unterrichtspaket zum Thema “Gleichberechtigung und Islam”.

Der Fachtext und die Unterrichtsmaterialien bieten eine Auseinandersetzung mit Frauenrechten und der Rolle der Frau im Islam. Anhand bestimmter weiblicher Persönlichkeiten sowohl im Qur’an als auch im gesellschaftlichen Leben zur Zeit der Entstehung des Islams werden einzelne Themenbereiche im Sinne einer historisch-kritischen Hermeneutik hinterfragt und abgehandelt. Mitunter werden erfundene Überlieferungen dem Qur’an gegenübergestellt, um deren Widersprüche dingfest zu machen.

VIDEOS für den Unterricht:

Muslima Theology – Musliminnen über Theologie

Frauen über Frauen – Roundtable

TED Talk: How Islam made me a feminist

Die Rolle der Frau im Islam

Prophet Muhammad und seine Frauen

Gewalt an Frauen im Islam

Ergebnisse einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Video “Frauen im Islam (2015)”
Theresia Dörflinger MA ist katholische Religionslehrerin im Unterrichtspraktikum an einem Wiener Gymnasium und nahm im Juni 2018 mit ihrer damaligen 6. Klasse gerade das Thema Islam durch. Mit ihrer Klasse sah sie sich das folgende Video “Frauen im Islam” an:  https://www.youtube.com/watch?v=SbmqWL8PBgY

 

Frau Dörflinger wollte ursprünglich anhand des Videos Vorurteile besprechen, mit denen junge Musliminnen in Österreich konfrontiert und wie diese Vorurteile dann entkräften werden, wie sie der CEAI-Redaktion damals schrieb. Das Video habe in der Klasse eine rege Diskussion ausgelöst, die sie so nicht beabsichtigt hatte und über die sie sich zunächst einmal ärgerte. Nach anfänglicher Ratlosigkeit gegenüber der Reaktion der SchülerInnen auf das Video merkte sie aber, dass für die SchülerInnen die Frage nach der Seriosität sowie der Analyse von Quellen und der Umgang damit im Bezug auf dieses Thema wichtig geworden war. Sich mit Quellen verschiedenster Art kritisch auseinderzusetzen sei ihrer Meinung nach eine wertvolle Haltung, die gerade in der heutigen Zeit, in der viele Informationen von den verschiedensten Seiten für junge Menschen leicht zugänglich seien, gestärkt und gefördert werden müsse. Deshalb beschloss Frau Dörflinger dieses bei den SchülerInnen so präsente Thema aufzugreifen, mit ihnen gemeinsam das Video systematisch zu analysieren und gemeinsam ihre Gedanken und Meinungen dazu zu bündeln. Im Sinne einer dialogischen Partizipation an der Gesellschaft übermittelte sie die folgenden Ergebnisse einer kritischen Auseinandersetzung der SchülerInnen mit dem gernannten Video:
  • Der Titel sollte genauer spezifiziert werden z.B.: „Frauen im Islam in Österreich/Wien“
  • Der Titel: „Frauen im Islam“ erweckt den Eindruck, als würde es überhaupt keine Frauen geben, die sich unterdrückt fühlen, als wären Inhalt und wiedergegebene Meinung im Video zutreffend für den gesamten Islam im Allgemeinen.
  • Das Video hat den Anschein, als wäre es ein Werbe- oder Propagandavideo, weil es sehr einseitige Informationen bietet.
    Es ist nicht repräsentativ für den gesamten Islam. Der Titel erweckt aber den Eindruck als wäre das die Situation und Meinung aller muslimischen Frauen.
  • Wir haben dein Eindruck, als würden nur Frauen befragt, die eine hohe Bildung genießen bzw. den Zugang dazu haben. Wie sieht es mit den anderen Frauen aus?
  • Alle befragten Frauen sind der gleichen Meinung. Ist das wirklich so, oder nur in diesem Video? Denken alle Muslima so wie die interviewten Frauen?
    Interessant wären auch andere Sichtweisen bzw. Aussagen und/oder Wahrnehmungen zum Thema, von MuslimInnen und Nicht-MuslimInnen.
  • Es sollten auch Männer zum gleichen Thema zu Wort kommen, sie sind auch Teil der Gesellschaft.
  • Kultur wird als getrennt von der Religion beschrieben bzw. zur Sprache gebracht. Aber dieser Meinung sind vielleicht nicht alle (Muslime). Kommen die genannten Vorurteile, mit denen die Frauen konfrontiert werden und in denen ja vielleicht ein wahrer Kern steckt, weil die Gegebenheiten in manchen Ländern so sind, also aus der Kultur und nicht aus der Religion?
  • Die genannten Gründe, warum ein Kopftuch getragen wird, sind zum Großteil nicht religiös, sondern eher gesellschaftlich (z.B. Selbstbestimmung).
  • Die Fragen, die man ja gar nicht hört, sind wohl sehr auf eine bestimmte Antwort ausgelegt. Kaum eine Frau wird sagen, dass sie ein fremdbestimmtes Leben führt, wenn sie unterdrückt ist. Denn genau das macht Unterdrückung ja aus, dass man nicht einfach leicht darüber sprechen kann.
  • Die Hintergrundgeräusche sind manchmal störend, das ist schade, weil man die Leute dann nicht gut versteht.
  • Das Wort: „Frauen“ ist im Filmtitel in Blockbuchstaben geschrieben, das gefällt uns gut und unterstreicht das Thema.

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